JULIUS AMBROSCH (1804-56) Klassischer Philologe und Archäologe, 1834 Professor für Philologie und Archäologie, Mitbegründer des Vaterländischen Vereins und Konstitutionellen Zentralvereins in Breslau, während der Deutschen Revolution 1848/1849 saß er in der Frankfurter Nationalversammlung, 1849/50 war er Rektor der Universität Breslau.
- Artikel-Nr.: 53156
KONVOLUT / KOMPLETTER SCHRIFTNACHLAß : Ca. 115 teils gefaltetete Bll., teils mit Siegel. Verschiedene Formate. Fadengeheftet in Kt. Der Zeit (Folio). Etwas stockfleckig. Nur vereinzelt gering fleckig oder gebräunt, insgesamt wohlerhalten. Personalakten des Klassischen Philologen und Archäologen Julius Ambrosch (* 18. Dezember 1804 in Berlin; gest. 29. März 1856 in Breslau). Während der Deutschen Revolution 1848/1849 saß er in der Frankfurter Nationalversammlung. In den Akten u.a. enthalten: Dokument zur Anstellung als Kustor, Attest, Zeugnisse (Abiturzeugnis des Friedrichwerderschen Gymnasiums 1824, Militärzeugnis 1824 des Garde-Schützen-Bataillons, Landwehrzeugnis 1829, Armutszeugnis 1824, Lat. Immatrikulationsurkunde Universität Berlin mit Signatur von Johann Gottfried Hoffmann, Studienzeugnisse, Abgangszeugnis Berlin 1828), zahlreiche Bewilligungen von finanziellen Unterstützungen (u.a. für eine wissenschaftliche Reise nach Rom zu Dr. Bunsen 1829), Quittungen, Übersicht über die gehaltenen Vorlesungen, Ernennung zum außerordentlichen Prof. für Klass. Archäologie an der Universität zu Breslau, Bestallung als ordentl. Prof. der Klass. Philologie mit Signatur von Friedrich Wilhelm III., Diplom, Ernennungsurkunden verschiedener Gesellschaften (Naturforschende Gesellschaft in Görlitz, Verein der Alterthumsfreunde im Rheinland, Gesellschaft für Pommersche Geschichte und Alterthumskunde, Schlesische Gesellschaft für Vaterländische Kultur, Privat-Verein für den Unterricht und die Erziehung taubstumm geborener Kinder in Schlesien), Schreiben über Gehaltszulagen, Bewilligungen von Seebad-Kuren, Anzeige Ambroschs Wahl zum Dekan von Dr. Kummer, Verleihung des rothen Adler-Ordens vierter Classe 1852 u.a. Besonders interessant sind mehrere Schreiben aus seiner Zeit als Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung, u.a. von Freiherr von Lüttwitz, Schreiben aus Strehlen, 27. September 1848, mit Unterschriften gegen ein Misstrauensvotum zu seiner Absetzung als Abgeordneter; Bitte der Breslauer Studenten um Rückkehr zur Universität Nov. 1848. - Ein eigenhändiges, 5seitiges Konzept eines Schreibens (13.9.1854) an den Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten wegen krankheitsbedingtem Urlaub berichtet ausführlich über sein Ergehen 1850-1854, gefolgt von mehreren signierten Schreiben des Ministers. Beiliegend: Geburts- und Tauf-Schein desselben (ausgestellt 1934).